Es ist schon paradox: Kinder entstehen durch Sex – und kaum sind sie auf der Welt, hat man keinen mehr. Am 14. Mai ist Muttertag, daher ist mein heutiger Beitrag Frauen gewidmet, die vor kurzem Mutter geworden sind.
Die Geburt eines Babys stellt das Leben eines Paares völlig auf den Kopf. Viele werdende Eltern stellen sich entzückende Wesen vor, die sie anlächeln und viel schlafen. Die Anstrengung, rund um die Uhr für das kleine Wesen da sein zu müssen, wird oft unterschätzt. Laut einer amerikanischen Studie sind Mütter mehr als 14 Stunden am Tag mit dem Mamasein beschäftigt. Kein Wunder, dass die eigenen Bedürfnisse auf der Strecke bleiben – und die des Partners auch.
Neulich erzählte mir Stefanie*, 28: „Die Geburt meiner ersten Tochter war nicht einfach. Danach hatte mein Mann zwar ein paar Tage frei, doch die reichten kaum zur Erholung. Ich kann keine Nacht durchschlafen, habe Ringe unter den Augen und laufe nur mit angesabberten Schlabberpullis rum. Das Baby hängt stundenlang an meinem Busen, worauf mein Mann neidisch ist. Ich kann momentan aber beim besten Willen nicht an Sex denken!“
Die erste Zeit ist anstrengend, keine Frage. Lassen Sie sich Zeit. Früher oder später finden Sie einen Rhythmus mit dem Baby und alles spielt sich ein. Spätestens dann sollten Sie sich daran erinnern, dass Sie auch eine Geliebte und nicht „nur“ Mutter sind. Tun Sie etwas, dass der Frau in Ihnen gut tut. Ein entspannendes Bad, ein Café-Besuch mit der Freundin, ein Massage- oder Friseurtermin lassen sich auch umsetzen, wenn Sie noch stillen.
Viele Frauen – und auch Männer – haben Angst, dass die Vagina durch eine Geburt „ausleiert“. Diese ist unbegründet! Ca. 6 Wochen nach der Geburt besteht kein Unterschied mehr zwischen der Vagina einer jungen Mutter und der einer Frau, die nie vaginal geboren hat. Dass sich der Geschlechtsverkehr anders anfühlen kann, liegt hauptsächlich am Beckenboden. Dieser kann durch Training gestärkt werden.
Die meisten Eltern (40 Prozent) haben übrigens sieben bis elf Wochen nach der Geburt das erste Mal wieder Sex miteinander.
Bleiben Sie mit Ihrem Partner im Gespräch. Sagen Sie ihm, wie es Ihnen geht, interessieren Sie sich aber auch für seine Bedürfnisse. Er muss sie jetzt „teilen“ und hat vielleicht das Gefühl, zu kurz zu kommen. Oder er hat Bilder von der Geburt im Kopf, die es ihm schwer machen, Ihren Intimbereich lustvoll zu betrachten. Das Wichtigste ist die Kommunikation! Wenn Sie ehrlich sind und über Ihre Sorgen, Ängste, Wünsche und Bedürfnisse reden, werden Sie die unerfreulichen Begleiterscheinungen des Elterndaseins am besten überstehen. Warten Sie jedoch nicht darauf, dass sich dieser Zustand von selbst wieder ändert, sondern werden Sie aktiv!
10 Sextipps für Mütter
- Entscheiden Sie sich bewusst dafür, etwas für Ihr Liebesleben und somit für Ihre Beziehung zu tun.
- Trainieren Sie Ihren Beckenboden.
- Sprechen Sie nicht immer nur über das Baby, sondern auch über sich.
- Bleiben Sie aufmerksam und verlieren Sie Ihren Partner nicht aus den Augen.
- Steigen Sie ganz bewusst von Zeit zu Zeit aus der Mama-Rolle aus und schlüpfen Sie in die Rolle der Geliebten.
- Nutzen Sie günstige Gelegenheiten für einen Quicky.
- Schaffen Sie sich mit Unterstützung von Großeltern, Freundinnen oder Babysittern regelmäßig Paar-Zeit.
- Tun Sie mindestens 1x/Woche etwas für sich als Frau.
- Hängen Sie Ihr schlechtes Gewissen an den Nagel – wenn es Ihnen gut geht, geht es auch dem Baby gut!
- Bedenken Sie, dass Stillen allein keinen sicheren Schutz vor einer Schwangerschaft bietet. Lassen Sie sich von Ihrer Gynäkologin bzw. Ihrem Gynäkologen beraten.
Wenn Sie Unterstützung beim (wieder) Entdecken Ihrer individuellen Sexualität brauchen, vereinbaren Sie einen Termin für ein kostenloses Informationsgespräch! Ich bin gerne für Sie da. Von Frau zu Frau. Für eine lustvolle Sexualität, die Ihren Bedürfnissen entspricht.
*Name geändert